Knochendichte und Osteoporose: Warum die Knochendichtemessung eine wichtige Longevity Vorsorgeuntersuchung ist

Die Gesundheit deines Skeletts ist ein wichtiges Longevity-Thema. Ob Frau oder Mann, nur mit gesunden und stabilen Knochen kannst du bis ins hohe Alter mobil und selbstbestimmt leben. Knochendichte und Osteoporose sind dabei zwei Themen, die trotz alarmierender Statistiken in der Vorsorge erstaunlich wenig Beachtung finden. Eine unkomplizierte, schnelle und kostengünstige Knochendichtemessung gibt dir Aufschluss über dein ganz persönliches Risiko für Osteoporose und Fragilitätsfrakturen.

In diesem Artikel findest du nicht nur alle wichtigen Fakten und Tipps rund um deine Knochengesundheit, sondern auch eine detaillierte Beschreibung der Knochendichtemessung mit der DXA Scan Methode. Nutze die Links im Inhaltsverzeichnis, um ganz schnell zu einer bestimmten Information zu gelangen.


Warum ich meine erste Knochendichtemessung im Alter von 51 Jahren gemacht habe

Als ich 2024 in einer radiologischen Praxis in meiner Nachbarschaft anrief, um einen Termin zur Knochendichtemessung zu vereinbaren, wurde ich zuerst mit der Frage nach einer Überweisung konfrontiert. Damit hatte ich nicht gerechnet. Von einem befreundeten Orthopäden erhielt ich später die Auskunft, im Alter von 51 Jahren könne ich ohne medizinischen Anlass nicht so einfach eine Überweisung erhalten. Das hat mich wirklich irritiert. Schließlich wollte ich proaktiv etwas für meine Gesundheit tun.

Was mich umtreibt ist das Thema Longevity, also das Erreichen eines außergewöhnlich hohen Alters bei guter Gesundheit. Mein Ziel sind 120 großartige und erfüllende Lebensjahre. Nach meiner Überzeugung braucht es dafür mehr als Glück und gute Gene. Hier kommen medizinische Check-ups ins Spiel. So mancher PKW in Deutschland wird sicher öfter im Jahr auf »Herz und Nieren« geprüft als die Person hinter dem Steuer. Das gilt nicht für mich.

Darum wurde ich persönlich bei einer Medizinerin meines Vertrauens vorstellig. Zuvor hatte ich mir einen zweiminütigen Vortrag zur vorsorglichen Messung der Knochendichte und Osteoporose zurechtgelegt, der wohl keine Ablehnung meines Anliegens zuließ. Schon wenige Minuten später konnte ich dann auch die Praxis mit der gewünschten Überweisung verlassen. Vielen herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle für die unkomplizierte Unterstützung!

Lässt die Knochendichte nach, drohen schon bei leichten Stürzen Brüche. Die daraus folgenden Komplikationen überleben Personen im Alter über 80 Jahren häufig nicht.

Eine weitere Woche später war es dann soweit. Ich hatte meine erste Knochendichtemessung mittels DXA Scan, englisch für Dual-energy X-ray Absorptiometry. Mit den Messergebnissen daraus habe ich nun Vergleichswerte, die meine mutmaßlich beste Knochengesundheit repräsentieren. So kann ich in späteren Folgeuntersuchungen besser einschätzen, ob und in welchem Maße sich Veränderungen einstellen. Diese kann ich dann nicht nur besser interpretieren, sondern auch zielgerichteter darauf reagieren.

Noch wichtiger wäre diese Untersuchung aber gewesen, wenn sich gegen meine Erwartungen bereits Anzeichen von Knochenschwund gezeigt hätten. Dann hätte ich allen Grund gehabt, meinen Lebensstil zu ändern oder sogar eine medikamentöse Therapie einzuleiten.

In der Regel werden Störungen im Knochenstoffwechsel tatsächlich erst festgestellt, wenn erste unerwartete Knochenbrüche auftreten. Was ich in diesem Zusammenhang besonders erschreckend finde ist die Tatsache, dass Personen im Alter um die 80 Jahre die aus den berüchtigten Oberschenkelhalsbrüchen resultierenden Folgekomplikationen häufig nicht überleben. Für mich ein klarer Auftrag, mögliche Risiken durch Vorsorgeuntersuchung rechtzeitig zu erkennen.

Beim Thema Longevity setze ich deshalb auf Fakten, nicht auf Vermutungen oder Hoffnungen. Es ist mir wichtig, meine persönlich geringe Wahrscheinlichkeit für einen Knochenschwund auch durch handfeste Daten zu bestätigen. Im Falle einer bösen Überraschung möchte ich reagieren können, bevor sich schwerwiegende und möglicherweise irreparable Schäden eingestellt haben.

Darum solltest auch du schon frühzeitig eine Knochendichtemessung durchführen lassen


Knochen befinden sich in ständigem Umbau. Zellen namens Osteoblasten bauen fortwährend Knochensubstanz auf. Die regulierenden Gegenspieler sind die abbauenden Osteoklasten. Zusammen erneuern sie unser gesamtes Skelett etwa alle 10 Jahre. Gesunde Knochen erreichen ihre maximale Dichte um das 30. Lebensjahr herum. Dieses Niveau bleibt normalerweise für etwa 10 bis 20 Jahre erhalten. Danach verlieren wir statistisch etwa 0,5 bis 1 Prozent Knochenmasse pro Jahr.


Das klingt nicht viel. Doch bei weiteren 70 Jahren Lebenszeit würden nach dieser Rechnung nur noch 65 bis 30 Prozent der einstigen Knochenmasse vorhanden sein. Um dies zu verhindern, muss man etwas tun. Dazu gehört, sich frühzeitig einen ersten Eindruck von der eigenen Knochengesundheit zu verschaffen. Darum empfehle ich eine erste Messung zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, sofern nicht zuvor bereits bekannte Risikofaktoren eine noch frühere Untersuchung nahelegen.

Interessant ist ein Vergleich mit Erkenntnissen aus der Raumfahrt.

Astronauten der NASA verlieren bei längeren Aufenthalten in der Schwerelosigkeit pro Monat in Hüften und Wirbelsäule zwischen 1 und 2 Prozent der Knochendichte.

Diese Werte unterstreichen, wie wichtig eine regelmäßige Belastung für unsere Knochen ist. Die Ableitung für den Lebensalltag lautet: nicht nur regelmäßig bewegen, sondern das Skelett auch fordern.

Statt stetig das eigene Körpergewicht aufzustocken, empfehle ich dafür eher ein Krafttraining. Dafür braucht man auch nicht notwendigerweise ein Fitnessstudio. Wie du mit wenig Material zuhause effektiv trainieren kannst, habe ich in einem separaten Artikel beschrieben.

Für eine frühzeitige Knochendichtemessung als Vorsorgeuntersuchung sprechen die folgenden Punkte:

  • Aktuelle Knochengesundheit überprüfen
  • Vergleichswert für Folgemessungen in der Zukunft sichern
  • Probleme frühzeitig erkennen und optimal darauf reagieren können, damit die Lebensqualität bis ins hohe Alter gesichert bleibt

Die Probleme, die es frühzeitig zu erkennen gilt, heißen Osteopenie und Osteoporose.

Diagnose Osteopenie – Jetzt musst du handeln!

Nimmt die Knochenmasse im Vergleich zum Altersdurchschnitt messbar ab, spricht man von Osteopenie. Die Ursachen liegen häufig in einem ungesunden Lebensstil und nur du allein kannst das ändern! Die gute Nachricht aber ist, dass du das Blatt eben in diesem Stadium noch wenden kannst. Es liegt also an dir, jetzt kritisch auf dein Verhalten zu blicken und Maßnahmen zu ergreifen.

Welche Maßnahmen sind bei diagnostizierter Osteopenie sinnvoll?

  • Allgemein mehr Bewegung und Sport
  • Veränderung der Ernährungsgewohnheiten zugunsten einer verbesserten Calciumaufnahme
  • Supplementierung von Vitamin D
  • Konsum von Alkohol einschränken oder ganz aufgeben. Alkohol kann die Knochenneubildung vermindern und verstärkt die Ausscheidung von Calcium über den Urin.
  • Rauchen aufgeben. Rauchen vermindert durch eine verengende Wirkung auf die Kapillaren die Versorgung der Knochen mit Nährstoffen.

Manches möchte man auf keinen Fall verpassen!


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Diagnose Osteoporose – Jetzt brauchst du Hilfe!

Im Vergleich zur Osteopenie ist bei einer Osteoporose die Knochenmasse bereits stark erniedrigt. Auch die Mikroarchitektur des Knochens ist stark gestört. Dadurch treten schon bei geringsten äußeren Einflüssen, welche einen gesunden Knochen gar nicht beeinträchtigen würden, Knochenbrüche auf. Man spricht hier von Fragilitätsfrakturen. Du solltest eine Osteoporosediagnose also keinesfalls ignorieren, sondern dir schnellstmöglich professionelle medizinische Unterstützung holen!

Osteoporose ist aktuell nicht vollständig heilbar. Darum sind frühzeitige Knochendichtemessungen als Vorsorgeuntersuchung so wichtig und wertvoll. Es gibt aber bereits seit Jahrzehnten bewährte Therapieformen, die nicht nur das weitere Voranschreiten der Erkrankung einschränken. In den ersten drei Jahren einer Behandlung ist sogar mit einem leichten Aufbau der Knochendichte von etwa 2–3 Prozent pro Jahr zu rechnen. Rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt lässt sich das Risiko für Knochenbrüche deutlich senken. So wird etwa die Häufigkeit von erstmals auftretenden Wirbelbrüchen durch eine Therapie mit Bisphosphonaten um 50 Prozent vermindert.

Für die Diagnose Osteoporose gelten zunächst die gleichen Empfehlungen wie für die Osteopenie:

  • Allgemein mehr Bewegung
  • Supplementierung von Calcium
  • Supplementierung von Vitamin D
  • Alkohol aufgeben
  • Rauchen aufgeben

Darüber hinaus gibt es glücklicherweise aber auch weiterführende Therapien.

Welche Therapien gibt es bei diagnostizierter Osteoporose?

  • Physikalische Therapiemaßnahmen: Kälte- oder Wärmebehandlungen
  • Akupunktur, Massage, Elektrotherapie
  • Schmerztherapie: bei Knochenbrüchen und Muskelverspannungen
  • Hormonersatztherapie: für Frauen während oder nach den Wechseljahren
  • Medikamententherapie:
    • Antiresorptiva: Medikamente zur Hemmung des Knochenabbaus
    • Osteoanabolika: Medikamente zur Stimulierung des Knochenaufbaus
  • Bewegungstherapie: Krankengymnastik oder weiterführende Sporttherapie mit Krafttraining

Viele Erkrankte lassen sich von potentiellen Nebenwirkungen verordneter Medikamente stark verunsichern. Du solltest aber stets sorgfältig prüfen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Nebenwirkung tatsächlich ist und diese ins Verhältnis zum Risiko setzen, welches du trägst, wenn du eine Therapie aus Angst vor Nebenwirkungen unterlässt. Vor Beginn einer Therapie mit Bisphosphonaten solltest du dich zahnmedizinisch untersuchen lassen und notwendige Behandlungen abschließen. Sind Zahnextraktionen während einer Bisphosphonat-Therapie notwendig, achte unbedingt auf eine antibiotische Prophylaxe.

Knochendichte und Osteoporose – Wen betrifft dieses Thema überhaupt? Spoiler: 18,3 Prozent der Weltbevölkerung!

Osteoporose wird auch als »silent disease« bezeichnet, denn sie bleibt in der Regel unbemerkt, bis erste Frakturen auftreten. Darüber hinaus gilt sie aber auch als Volkskrankheit, da Knochenschwund die gesamte Bevölkerung betrifft und weit verbreitet ist. Warum spricht dann kaum jemand darüber?

Die International Osteoporosis Foundation (IOF) nennt für Europa im Jahr 2019 eine Zahl von 32 Millionen Osteoporose–Erkrankten. Das waren 5,6 Prozent der Gesamtbevölkerung im Alter von 50 Plus, entsprechend 22,1 Prozent der Frauen und 6,6 Prozent der Männer dieser Altersgruppe. Die Dunkelziffer ist dabei hoch, da viele Daten nur aus Befragungen stammen. Eine Metaanalyse zur Osteoporose mit weltweit 103.334.579 Personen im Alter zwischen 15 und 105 Jahren kommt zu dem Ergebnis, dass 18,3 Prozent der Weltbevölkerung betroffen sind.

Erschreckend ist auch die Erwartung der IOF, dass osteoporosebedingte Knochenbrüche bis zum Jahr 2034 um etwa 24,8 Prozent steigen dürften. Eine wahre Bankrotterklärung des europäischen Gesundheitssystems ist die Feststellung der IOF, dass im Jahr 2019 ganze 71 Prozent der Frauen mit Osteoporosediagnose keine entsprechende Behandlung erhalten haben.


Jede vierte Frau im Alter von 50 Plus muss mit osteoporosebedingten Knochenbrüchen rechnen


Diese Zahlen zeigen einmal mehr, wie wichtig Eigeninitiative in der persönlichen Gesundheitsvorsorge ist. Wer das Thema Longevity spannend findet, kommt um eine selbständige Wissensaneignung nicht herum. Leider sind viele niedergelassene Ärzte überhaupt nicht informiert und agieren entsprechend auch nicht proaktiv aufklärend im Sinne ihrer Patienten. Im Falle der Knochendichtemessung ist dies für mich besonders unverständlich, da die Untersuchung sehr schnell, unkompliziert und kostengünstig durchgeführt werden kann.

Osteoporose und Wechseljahre – Den Zusammenhang sollte jede Frau kennen

Bis zum Einsetzen der Wechseljahre haben Frauen einen starken Verbündeten im Kampf gegen den Knochenschwund. Gemeint ist das Östrogen. Dieses Hormon hemmt die Tätigkeit der Osteoklasten und damit den Knochenabbau.

Mit der Menopause allerdings sinkt der Östrogenspiegel ohne Hormonersatztherapie (HRT) immer weiter ab. Knochenabbauende Prozesse erlangen die Oberhand. Im Gegensatz zum Mann kann nun der Knochenmasseverlust der Frau von jährlich etwa 1 Prozent auf bis zu 4 Prozent ansteigen. Damit erhöht sich das Risiko für eine postmenopausale Osteoporose deutlich. Je früher die Wechseljahre eintreten, desto gravierender wirkt sich der Knochenabbau auf die spätere Lebensqualität aus.

Frauen sind besonders von Osteoporose betroffen. Darum empfehlen wir bereits im Alter von etwa 40 Jahren eine erste Knochendichtemessung durchzuführen.

Im Extremfall wäre also ein Knochenmasseverlust von 40 Prozent in nur einer Lebensdekade denkbar. Damit würde jeder Longevity Traum wie eine Seifenblase platzen. Neben vielen weiteren Gründen sprechen wir uns daher auch hinsichtlich der Themen Knochendichte und Osteoporose deutlich für eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Hormonersatztherapie (HRT) aus. Die meisten Frauen befinden sich um das 50. Lebensjahr herum in ihren Wechseljahren. Gibt es zuvor keine auffälligen Beschwerden, sind erste Beratungsgespräche in einer endokrinologischen, gynäkologischen oder urologischen Praxis also ab dem 40. Lebensjahr sinnvoll.

Wie bekommt man eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie)?

Die Knochendichtemessung gibt es aktuell in Deutschland nur mit einer ärztlichen Überweisung. Das gilt für gesetzlich Versicherte genauso wie für Privatpatienten.

Kommt man wie ich gesund und gut trainiert mit diesem Anliegen in die hausärztliche Praxis, muss man damit rechnen, zunächst etwas fragend gemustert zu werden. Mit dem Argument der eigenverantwortlichen Vorsorge sollte es aber keine Diskussionen um eine Überweisung geben. Hilfreich ist eventuell auch der Hinweis, dass die Auswertung der Knochendichtemessung direkt durch die Radiologie erfolgt. Damit sind nicht ausreichend informierte Mediziner in der Regel beruhigt.

Knochendichte und Osteoporose – So wird eine Knochendichtemessung durchgeführt

Vor der Untersuchung ist ein Fragebogen auszufüllen

Vor der eigentlichen Untersuchung wirst du in der Praxis einen kurzen Fragebogen erhalten. Darin wirst du um die Angabe von persönlichen Risikofaktoren gebeten. Dazu gehört beispielsweise die Frage nach schon vorhandenen Osteoporose–Erkrankungen in deiner Familie, nach Knochenbrüchen mit unklarer Ursache oder ob du rauchst. Außerdem werden Frauen gefragt, ob sie schwanger sind, da die Untersuchung mit einem sehr geringen Anteil von Röntgenstrahlung durchgeführt wird. Als reine Vorsorge würde man einen DXA Scan für Schwangere zum Schutz des ungeborenen Lebens also nicht durchführen.

Die Strahlenbelastung bei einer Knochendichtemessung ist zu vernachlässigen

Du musst dir um die Strahlendosis bei einer DXA Scan Untersuchung keine Gedanken machen. Die Belastung wird mit ein bis sechs Mikrosievert (µSv) angegeben. Das entspricht der natürlichen Strahlenexposition einer Einzelperson in Deutschland pro Tag. Darum trägt das medizinische Personal bei der Untersuchung auch keine Schutzkleidung.

Die Untersuchung erfolgt bequem auf einer Liege

Für diejenigen mit Platzangst erfolgt hier gleich die Entwarnung. Für eine Knochendichtemessung musst du nicht in eine Röhre. Stattdessen legst du dich ganz entspannt auf eine offene Liege. Das DXA Scan Gerät besitzt eine Messeinheit mit einem Bügel, welcher über deiner Hüfte beziehungsweise über deiner Lendenwirbelsäule platziert wird. Die Messung selbst dauert nur wenige Minuten und ist vollkommen schmerzfrei. Die Daten werden direkt auf eine Computereinheit übertragen und dort sofort ausgewertet. Deine Messergebnisse werden in Form einer detaillierten Auswertung auf Papier ausgedruckt und schon bist du fertig. Bei mir hat die gesamte Untersuchung keine 10 Minuten gedauert.

So sieht die Auswertung einer Knochendichtemessung aus

Die Darstellung der Messergebnisse meiner DEXA Scan Knochendichtemessung im einzelnen. In der graphischen Darstellung kann man leicht ablesen, dass die Wirbelsäule im Altersgruppenvergleich nicht ganz so kräftig ist wie die beiden Oberschenkelköpfe.

Am einfachsten kannst du deine aktuelle Knochengesundheit über die Grafiken in deiner Auswertung einschätzen.

Die blaue Zone in der ersten Grafik gibt den gesunden Bereich in Abhängigkeit des Lebensalters vor. Dort möchten wir alle idealerweise unsere Messwerte sehen. Alle weiteren Zonen folgen dem Ampelprinzip.

In der zweiten Grafik ist jeder Wert innerhalb der grünen Zone OK. Jede andere Zone bedeutet Handlungsbedarf und weitere fachärztliche Konsultation.

So sieht das Ergebnis einer Knochendichtemessung einer gesunden männlichen Person aus. Eine Knochendichte in dieser Höhe wünscht man sich als Eckpfeiler eines gesunden langen Lebens.

BMD steht für Bone Mineral Density. Das Messergebnis für die Knochendichte wird in g/cm2 ausgewiesen.

Der T-Wert ist ein Vergleichswert. Er drückt das Verhältnis der gemessenen Knochendichte der untersuchten Person zu der mittleren Knochendichte einer gesunden 30-jährigen Person aus. Der Wert wird als Standardabweichung (SD) ausgewiesen. Negative Werte bedeuten dabei eine geringere Knochendichte im Vergleich zur Standardpersonengruppe.

Die Beurteilung der Messergebnisse erfolgt nach WHO-Standard in folgenden Abstufungen:

  • T-Wert: -1.0 bis -2.5 SD = Osteopenie
  • T-Wert: kleiner -2.5 SD [ohne begleitende Frakturen] = Osteoporose
  • T-Wert: kleiner -2.5 SD [mit Frakturen ohne ersichtliche Ursache] = Manifeste Osteoporose

Wie oft wiederhole ich eine Knochendichtemessung?

Mit der Auswertung deiner DXA-Scan-Untersuchung erhältst du auch eine Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit, mit der du in den kommenden 10 Jahren mit Frakturen rechnen musst. Diese Einschätzung erfolgt nicht nur auf Grundlage deiner Knochendichte–Messwerte, sondern auch unter Berücksichtigung von Lebensalter, Frakturstatus und klinischen Risikofaktoren.

Wenn deine Werte so gut ausfallen wie bei mir, solltest du deinen Lebensstil nicht wesentlich ändern und eine Folgeuntersuchung nach etwa 10 Jahren durchführen lassen. In allen anderen Fällen lasse dich bitte von einem Medizinprofi deines Vertrauens beraten.

Was kostet einen Knochendichtemessung mittels DXA Scan?

Ein DXA Scan ist vergleichsweise günstig. Ich habe 2024 in einer radiologischen privatärztlichen Praxis in Berlin einen Rechnungsbetrag von 43,72 Euro gezahlt. Hier habe ich auch die Information erhalten, dass diese Untersuchung nur von den Krankenkassen übernommen werden würde, wenn sich daraus eine Osteoporosediagnose ergeben sollte. Auch bei einer notwendigen Langzeitbehandlung mit hochdosiertem Kortison hat man durch das damit verbundene hohe Risiko für eine Osteoporose gute Chancen auf eine Kostenübernahme. Als reine Vorsorgeuntersuchung zahlt man einen DXA-Scan wohl in den meisten Fällen selbst. Das Einreichen der Rechnung bei der eigenen Krankenkasse schadet aber in keinem Fall.

Bei der Techniker Krankenkasse findet man beispielsweise folgende Stellungnahme:

„Wird Ihnen die Messung als allgemeine Früherkennungsmaßnahme angeboten, also ohne dass konkrete Hinweise auf eine Osteoporose vorliegen, handelt es sich um eine IGeL und Sie müssen die Kosten selbst tragen. …

Medizinische Therapien mit nachgewiesenem Nutzen gibt es aktuell nur für eine bereits deutlich ausgeprägte Osteoporose. Deshalb ist eine Knochendichtemessung in der Regel aus medizinischer Sicht auch erst dann sinnvoll, wenn konkrete Hinweise vorliegen, dass schon ein ausgeprägter Knochenschwund vorliegt. Wichtiger sind vorbeugende Maßnahmen, die einem Knochenschwund entgegenwirken können.“

Techniker Krankenkasse

Hier zeigen sich erneut die Tücken unseres Gesundheitssystems. Vorsorge wird viel zu wenig gefördert. Lieber lässt man die Versicherten in eine ausgeprägte Erkrankung laufen und trägt dann die oft lebenslangen Folgekosten. Gesundheitsvorsorge liegt in der Eigenverantwortung! Du selbst musst etwas tun.

Nutze dein neues Wissen zu Knochendichte und Osteoporose

Nun liegt es an dir. Mit diesem Artikel verfolge ich nur ein Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe.

In den seltensten Fällen wirst du von der Ärzteschaft zu einer Vorsorgeuntersuchung wie der Knochendichtemessung eingeladen werden. Wie viele meiner Kunden und Freunde wirst du aber sehr wahrscheinlich bei deinem proaktiven Besuch in der Arztpraxis den Kommentar hören, diese Untersuchung sei eine gute Idee. Dem stimme ich voll und ganz zu. Leider haben nur die wenigsten ausreichende Kenntnisse und du gehörst nun dazu. Werde aktiv und genieße ein langes Leben in Gesundheit!

Zum Abschluss möchte ich dir noch ein Lebensmittel ans Herz legen, dass nicht nur deine Knochengesundheit fördert, sondern auch seit Jahrtausenden zur artgerechten Ernährung des Menschen gehört. Ich spreche von Knochenbrühe. Du kannst sie mittlerweile in den meisten BIO-Läden kaufen. Wenn du alternativ ein ganz einfaches Rezept zum Kochen von Knochenbrühe zuhause suchst, wirst du in unserem Nutrivore Kochbuch fündig.


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Autor dieses Artikels:

René Bergmann: Personal Trainer | Buchautor | Jäger | Carnivore

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René wenige Tage vor seinem 50. Geburtstag

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3 thoughts on “Knochendichte und Osteoporose: Warum die Knochendichtemessung eine wichtige Longevity Vorsorgeuntersuchung ist”

  1. Danke für den informativen und umfangreichen Artikel. So habe ich das noch nicht aufbereitet gelesen. Sehr hilfreich. Auch meine Ärztin fand den Artikel sehr gut.

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