Ein langes Leben hat wortwörtlich seinen Preis. Damit aus deinem Traum vom langen und erfüllten Leben kein Albtraum von Altersarmut wird, brauchst du das richtige Mindset für Longevity und Finanzen. Die Auseinandersetzung damit kann gar nicht früh genug beginnen, denn nichts ist für den langfristigen Vermögensaufbau so machtvoll wie der Faktor Zeit. In diesem Artikel findest du Hintergrundinformationen, Denkansätze und Anregungen für deine finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit, nicht nur für die zweite Lebenshälfte.
Inhaltsverzeichnis
Longevity und Finanzen kann man nicht getrennt denken
Das deutsche Rentensystem ist überfordert
17,5 Prozent der deutschen Senioren sind armutsgefährdet
Für deine finanzielle Unabhängigkeit musst du selbst aktiv werden
Ein langes Leben in Wohlstand kostet Geld – viel Geld
Das richtige Money Mindset für ein langes Leben
Nichts ist beim Vermögensaufbau so mächtig wie der Faktor Zeit
So erwirtschaftest du mit Aktien deine Longevity Rente
Fehlendes Finanzwissen führt zu Überschuldung und Altersarmut
So kannst du für deine finanzielle Sicherheit im Alter vorsorgen
Mit dem richtigen Money Mindset hast du die Finanzen für deine Longevity Planung im Griff
Longevity und Finanzen kann man nicht getrennt denken
Ein langes Leben bei guter Gesundheit und in Wohlstand – wer hätte das nicht gern? So schön diese Vorstellung auch klingt, so ist sie doch auch mit Anstrengung und Arbeit verbunden. Nichts ist umsonst. Wer es ernst meint mit der Longevity, sollte nicht blauäugig und träumerisch auf ein schönes Leben bis jenseits der 100 Jahre hoffen. Für eine gute Gesundheit und für den Wohlstand muss man in der Regel etwas tun. Das Leben, egal in welchem Alter, kostet Geld und will finanziert sein.
Der Begriff »Wohlstand« lässt sich je nach Lebenssituation, Alter und persönlichen Interessen sehr unterschiedlich definieren. Für mich hat Wohlstand nur indirekt etwas mit dem Guthaben auf dem Konto zu tun. Geld betrachte ich als Mittel zum Zweck. Es soll meiner Familie und mir in erster Linie einen gesunden Lebensstil ermöglichen, die Option auf Selbstverwirklichung liefern und eine gewisse Sorgenfreiheit mit sich bringen.
Die meisten von uns müssen sich diesen Zustand aber erst einmal erarbeiten. Dafür braucht es Fleiß, Finanzwissen und Zeit. Wer früh im Leben finanziell die richtigen Weichen stellt, kann der finanziellen Unabhängigkeit freudig entgegensehen. Gerade in fortgeschrittenem Lebensalter, wenn Zeit immer kostbarer wird und die Möglichkeiten zur Einkommenserzielung sich zunehmend einschränken, zahlen sich das richtige Money Mindset und eine gute Finanzplanung aus. Dabei allein auf die gesetzliche Rente zu setzen ist kein guter Plan, denn eine jahrzehntelange Erwerbstätigkeit ist heute kein Garant mehr für einen auskömmlichen Ruhestand.
Das deutsche Rentensystem ist überfordert
Viele junge Arbeitnehmer erwirtschaften die Rente für wenige Ruheständler und der Staat gibt einen kleinen Teil dazu. Auf diesem Prinzip begründete der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck 1889 die gesetzliche Altersversicherung in Deutschland. Wer mindestens 30 Jahre lang in diese Versicherung eingezahlt hatte, war im Alter von 70 Jahren bezugsberechtigt. So alt wurden zu dieser Zeit aber nur etwa 5 Prozent der Menschen. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Renteneintrittsalter im Jahr 2022 lag in Deutschland bei 64,4 Jahren und gut 30 Prozent der Bevölkerung waren älter als 60 Jahre.
Das Prinzip von Bismarck ist durch den demographischen Wandel unbrauchbar geworden. Die Menschen hierzulande werden immer älter, während die Geburtenrate seit Jahrzehnten kontinuierlich sinkt. Das deutsche Rentensystem ist entsprechend überfordert, denn die Ausgaben überschreiten schon lange die Einnahmen. Zielführende Reformen blieben bislang aus. Das sind keine guten Aussichten für die Ruheständler von morgen.
17,5 Prozent der deutschen Senioren sind armutsgefährdet
Das persönliche monatliche Nettoeinkommen unserer Rentner liegt mehrheitlich in einer Spanne von unter 1.000 Euro bis weniger als 2.000 Euro. Frauen haben im Vergleich zu Männern durchschnittlich sogar ein Drittel weniger Einkünfte zur Verfügung. Damit macht man keine großen Sprünge und führt ganz sicher kein Luxusleben!
Vielmehr steigt jährlich die Zahl der Menschen, die ihre Rente durch die staatliche Grundsicherung aufstocken müssen, damit es gerade für das Nötigste reicht. Vom sorgenfreien Lebensabend können sie nur träumen. So konnten im Jahr 2022 in Deutschland rund 660.000 Personen im Alter von 65 Jahren oder älter ihren Lebensunterhalt nicht durch Vermögen und Einkommen sicherstellen. Die Armutsgefährdungsquote deutscher Senioren lag 2022 bei 17,5 Prozent.
Das sind erschreckende Zahlen. Sie sollten dich nicht nur zum Nachdenken, sondern vor allem zum Handeln anregen. Statt auf eine auskömmliche staatliche Rente zu hoffen, musst du eigenverantwortlich vorsorgen! Für einen Vermögensaufbau ist es nie zu spät und als Longevity Enthusiasten haben wir ja viel Zeit.
Für deine finanzielle Unabhängigkeit musst du selbst aktiv werden
Ein deutsches Sprichwort lautet »Über Geld spricht mann nicht«. Leider ist das in weiten Teilen unserer Gesellschaft traurige Realität, mit fatalen Folgen. Unsere Kinder bekommen in der Schule kein Bildungsangebot zum Thema Finanzen. Viele Eltern können selbst nicht mit Wissen zu diesem Thema aufwarten. Wer nicht im Kreise seiner Familie den Umgang mit Geld lernt, bleibt diesbezüglich häufig weitgehend ahnungslos. Mit solchen Voraussetzungen platzt der Traum von Wohlstand schnell wie eine Seifenblase. Wer regelmäßig nicht weiß, wie der laufende Monat finanziell zu stemmen ist, wird kaum von einem langen Leben träumen und schon gar nicht dafür vorsorgen.
So verwundert es nicht, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin uns Deutschen im Jahr 2023 mangelndes Finanzwissen bescheinigt. Nur 21 Prozent der befragten Erwachsenen haben demnach ein umfangreiches Basiswissen. Frauen und Ältere schneiden dabei im Durchschnitt schlechter ab. Personen mit einem höheren Bildungsgrad haben auch mehr Finanzkompetenz. Der einzige Weg aus diesem Dilemma ist die Aneignung von Finanzwissen und der Aufbau eines entsprechenden Money Mindsets.
Ein langes Leben in Wohlstand kostet Geld – viel Geld
Money makes the world go around. Das gilt ganz besonders für unsere moderne Welt, in der wir immer weniger Zeit und immer weniger Fähigkeiten haben. Darum nutzen wir eine Vielzahl von zahlungspflichtigen Dienstleistungen und sind vielfach für den reibungslosen Ablauf unseres Alltags von diesen sogar abhängig. So verlassen wir uns beispielsweise auf die Versorgung durch Supermärkte, Online-Shops oder Strom- und Telefonanbieter. Ganz selbstverständlich gehen wir zum Friseur, in den Sportclub oder zu diversen Ärzten. Auch Kultur und Freizeit kosten Geld. All das hört nicht auf, wenn wir in den Ruhestand gehen. Doch wollen und können wir dann noch Geld verdienen?
In der Regel erwarten wir, zu diesem Zeitpunkt eine auskömmliche Rente beziehen zu können oder genügend Rücklagen zu haben. Nur Wenige kümmern sich aber tatsächlich frühzeitig, konsequent und ein Leben lang um die Absicherung im Alter. In der Jugend haben wir meist wenig finanzielle Mittel und wollen auch gar nicht an das Alter denken. In unseren 30ern und 40ern gründen wir Familie. Mit 50 Jahren fällt uns plötzlich auf, dass es bis zum Ruhestand gar nicht mehr so weit ist und fragen uns, wie das so schnell passieren konnte.
Das richtige Money Mindset für ein langes Leben
Wenn auf diesem Lebensweg kein richtiges Money Mindset vorhanden ist, sind 50 unglaublich wertvolle Jahre verloren, in denen wir mit wenig Aufwand und kleinen Einsätzen die Grundlage für lebenslangen Wohlstand hätten legen können. Doch keine Panik. Auch an diesem Punkt ist ein außergewöhnlich langes Leben noch finanzierbar, nur eben unter viel größeren Anstrengungen.
Wenn du es also mit der Longevity wirklich ernst meinst, musst du dich mit dem Thema Geld auseinandersetzen. Geld darf dir nicht egal sein! Es muss dich interessieren! Nur so wirst du frei von finanziellen Sorgen auch 100 Jahre oder länger leben und dieses Leben auch genießen können.
Nichts ist beim Vermögensaufbau so mächtig wie der Faktor Zeit
Ein Vermögen lässt sich auch in sehr kurzen Zeiträumen von 10 oder 20 Jahren aufbauen. Das gelingt aber nur Wenigen. Dafür braucht es entweder eine geniale Geschäftsidee oder sehr viel Glück mit einer meist hochriskanten Spekulation. Wenn du kein Unternehmer bist, Risiken scheust und auch noch nicht über ein nennenswertes Vermögen verfügst, dann sind regelmäßige Investitionen die Lösung, um dich verlässlich für ein langes Leben abzusichern.
Der Zinseszinseffekt
Der entscheidende Mechanismus hinter dieser Strategie ist der Zinseszinseffekt. Er steht für ein exponentielles Wachstum deines Vermögens durch Zinserträge und deren konsequente Reinvestition. Der Zinseszinseffekt wirkt sich um so stärker aus, je länger du das investierte Kapital unangetastet lässt und je höher die jährliche Rendite ausfällt. Je früher im Leben du also mit einem zielgerichteten Vermögensaufbau startest, desto größer fallen deine Erträge aus. Betrachten wir dazu einmal beispielhaft einen einfachen Sparplan für ein neugeborenes Kind.
Die Grafik zeigt, was aus einem regelmäßigen Sparbetrag von 200€ im Monat im Laufe von Jahrzehnten werden kann. Gerechnet habe ich hier mit einem Ausgangskapital von Null Euro zur Geburt des Kindes und einem festen Zins von nur 4 Prozent pro Jahr.
Die Sparrate lässt sich anfangs bereits aus dem in Deutschland gezahlten Kindergeld aufbringen. Nach der maximalen Leistungszeit von 25 Jahren ergibt sich in dieser Rechnung bereits ein Guthaben auf dem Konto von 102.115 Euro.
Diese Summe wäre dann voll finanziert durch den Staat und könnte den Grundstock für die spätere Rente bilden.
Mit minimalen Beträgen lässt sich ein Vermögen zur Altersabsicherung aufbauen
Wird dieser Sparplan unverändert weitergeführt und verbleiben die anfallenden Zinsen jeweils im Anlagevermögen, dann sind nach 50 Jahren bereits 374.339 Euro im Topf. Mit 65 Jahren könnte man schon über 723.262 Euro verfügen. Und nun entfaltet der Zinseszinseffekt seine volle Wirkung. Nur acht Jahre später ist die Millionenmarke geknackt. Im Alter von 80 Jahren könnte das glückliche Kind über die beachtliche Summe von 1.351.652,68 Euro vor Steuern verfügen. Mit ausreichend Zeit ist in diesem Beispiel aus einem monatlichen Investment von nur 200 Euro, entsprechend einer eingezahlten Gesamtsumme von 192.000 Euro, ein Vermögen von 1,3 Millionen Euro entstanden.
50 und keine Rücklagen? Auch ohne die Aussicht auf eine üppige Rente lässt sich der Longevity Traum noch finanzieren
Ist der Longevity-Traum schon geplatzt, wenn im Alter von 50 Jahren weder Vermögen noch eine sichere Rente vorhanden sind? Ich meine nicht. Wir haben gelernt, dass ein früher Start in den Vermögensaufbau optimal ist. Doch wer im Alter von 50 körperlich und geistig noch top fit ist, hat ganz im Sinne von Longevity noch sehr viel Lebenszeit vor sich. Wir wissen heute nicht, wie sich die Lebensarbeitszeit in den kommenden Jahrzehnten verändern wird. Doch wer ernsthaft daran arbeitet, mehr als 100 Jahre in Gesundheit zu leben, kann nicht ab 70 nur noch Urlaub machen wollen. Außerdem ist die stetig wachsende Lebens- und Berufserfahrung sowohl wirtschaftlich als auch für nachfolgende Generationen von unschätzbarem Wert. Eine Tätigkeit als Berater drängt sich förmlich auf. Auch Teilzeitarbeit kann ein interessantes Modell sein.
Sparen versus Investieren
Wenn du nun also mit 50 Jahren bereit und auch in der Lage bist, noch weitere 20 bis 30 Jahre zu arbeiten, dann kann das durchaus für den finanziell abgesicherten Ruhestand reichen, selbst wenn du ohne finanzielles Polster starten musst.
Dazu ist ein langfristiges Sparen bei kleinen Zinserträgen jedoch nicht geeignet. Die Erträge wären im entsprechenden Zeitraum viel zu klein. Eine erfolgversprechende Strategie wäre dagegen ein regelmäßiges Investment in den Aktienmarkt. Achtung: Zwischen Investieren und Spekulieren besteht ein großer Unterschied! Aktienmärkte unterliegen Schwankungen. Dennoch kann man mit seriösen Basisinvestments im Zeitraum von 20 bis 30 Jahren eine auskömmliche Rendite für den Ruhestand erwirtschaften. Meine favorisierte Anlagestrategie für diese Situation ist ein ETF Sparplan auf den S&P 500. Diesen kann man heutzutage ganz einfach einrichten und braucht dazu nur sehr wenig Kenntnisse.
So erwirtschaftest du mit Aktien deine Longevity Rente
Der S&P 500 ist ein Aktienindex. Er enthält die Aktien der 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA und steht damit stellvertretend für die gesamte Wirtschaftskraft der derzeit größten Volkswirtschaft der Welt. Historische Daten reichen zurück bis in das Jahr 1789. Betrachtet man die Performance der letzten 50 Jahre, so ergibt sich für den S&P 500 bei reinvestierten Dividenden eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwas mehr als 10 Prozent. Damit ist dieser Aktienindex bestens dazu geeignet, um selbst in einem überschaubaren Zeitrahmen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Vermögen für die Rente aufzubauen.
Die beiden folgenden Diagramme zeigen dir, mit welchen monatlichen Investments du in 20 bzw. 30 Jahren zu deiner ersten Million kommen könntest.
In 20 Jahren zur Million
Der Zeitrahmen, auch Anlagehorizont genannt, entscheidet jeweils über die Höhe der notwendigen monatlichen Einlagen. Je früher du startest, desto kleiner sind also die notwendigen monatlichen Beträge. Ich betone dies bewusst hier immer und immer wieder, da ich von der Notwendigkeit der privaten Rentenfinanzierung überzeugt bin.
Möchtest du in nur 20 Jahren und ohne Rücklagen ein Vermögen von einer Million Euro aufbauen, müsstest du in dieser Beispielrechnung monatlich rund 1.380€ investieren. Für Gutverdiener kein Problem, aber ganz sicher nicht für jedermann zu stemmen.
In 30 Jahren zur Million
Schauen wir darum auf einen längeren Anlagehorizont. Startest du deinen Vermögensaufbau 10 Jahre früher, sinkt der monatliche Investitionsbetrag für das erklärte Ziel von einer Million Euro bereits drastisch, auf nur noch 480€.
Diese Summe könnten sicherlich schon viel mehr Menschen in diesem Land Monat für Monat für ihre Altersabsicherung aufbringen.
Du siehst, Zeit ist der alles entscheidende Faktor. Gepaart mit Disziplin und Geduld steht deinem Weg zum Vermögen nichts mehr im Wege.
Fehlendes Finanzwissen führt zu Überschuldung und Altersarmut
Wer fällige Zahlungsverpflichtungen auch in absehbarer Zeit nicht begleichen kann und weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung hat, gilt als überschuldet. Die Überschuldungsquote in Deutschland lag im Oktober 2023 bei mehr als 8 Prozent. Besonders stark betroffen ist die Altersgruppe von 30 bis 49 Jahren mit 12 bis 13 Prozent.
Dies sind die Jahre, in denen wir im Berufsleben eigentlich voll durchstarten, Karriere machen und unsere Rente erarbeiten sollten. In diesem Alter gründen viele von uns aber auch eine Familie, ziehen Kinder groß und müssen viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten. Schlaf ist in dieser Zeit häufig unterpriorisiert, genauso wie Gedanken an einen langfristigen Vermögensaufbau und die Altersabsicherung. Genau hier liegt das Problem. Ein fehlendes Money Mindset kostet wertvolle Zeit für den entspannten Vermögensaufbau und mündet im schlimmsten Fall in der Altersarmut. So macht Longevity dann keinen Spaß.
Dieser Artikel soll dich für das Problem der Altersabsicherung sensibilisieren. Das ist mir an dieser Stelle hoffentlich schon gelungen. Doch ich möchte hier natürlich nicht ohne grundlegende praktische Tipps für die Finanzierung deiner Longevity enden. Um diesen Artikel nicht unendlich lang werden zu lassen, werde ich nicht alle Details erläutern, sondern nur einen Überblick geben können. Dies gilt ganz besonders beim Thema Geldanlage.
So kannst du für deine finanzielle Sicherheit im Alter vorsorgen
Longevity und Finanzen Tipp Nr.1: Verschaffe dir einen Überblick über deine aktuelle finanzielle Situation
Bevor du darüber nachdenken kannst, wie du langfristig ein Vermögen zur Finanzierung deiner Longevity aufbaust, musst du deine aktuellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kennen. Vermögenswerte sind zum Beispiel Sparguthaben, Aktien, Versicherungen, Immobilien oder hochwertige Gegenstände wie ein Auto, Schmuck oder Inventar. Doch nur was vollständig bezahlt ist, bildet auch einen Vermögenswert! Hypotheken, Kredite und andere finanzielle Verpflichtungen sind dagegen Verbindlichkeiten.
Durch das Führen eines Haushaltsbuchs lernst du beispielsweise ganz einfach, wofür du Monat für Monat Geld ausgibst und in welcher Höhe. Stellst du Einnahmen und Ausgaben gegenüber, dann weißt du, ob und wieviel du noch für deine finanzielle Unabhängigkeit im Alter investieren kannst. Ist die Bilanz negativ, kommst du nicht um Einsparungen herum. Mit dem Überblick über deine Finanzen hast du den ersten wichtigen Schritt zum nachhaltigen Longevity Money Mindset gemeistert.
Longevity und Finanzen Tipp Nr. 2: Prüfe deine Rentenansprüche
Diesen Punkt kannst du überspringen, falls du nie versicherungspflichtig in Deutschland beschäftigt warst.
Eine Auskunft über deine künftigen gesetzlichen Rentenansprüche kannst du formlos bei der Deutschen Rentenversicherung Bund anfordern. Prüfe auch, ob du Ansprüche aus betrieblichen oder privaten Rentenversicherungen hast.
In sehr vielen Fällen wird das Ergebnis dieser Prüfung nicht besonders viel Mut für ein langes Leben in Saus und Braus machen. Ein geringes Einkommen durch Teilzeitarbeit oder Niedriglohnbeschäftigung bedeutet auch eine niedrige Rente. Unterbrechungen in der Erwerbsbiografie durch Arbeitslosigkeit, Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen wirken sich ebenfalls mindernd auf die staatliche Rente aus. In einer Umfrage aus April 2024 geben 52 Prozent der befragten Personen an, sich nicht ausreichend für das Rentenalter abgesichert zu fühlen. Darum solltest du JETZT aktiv werden.
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Longevity und Finanzen Tipp Nr. 3: Investiere in deine berufliche Karriere
Ein regelmäßiges hohes Einkommen ermöglicht nicht nur einen höheren und gesünderen Lebensstandard. Es gibt dir auch die Möglichkeit, finanziell besser für deinen Longevity-Traum vorzusorgen. Darum arbeite an deiner Karriereentwicklung.
Lass dich gut ausbilden und nutze Weiterbildungsoptionen. Bleibe am Puls der Zeit und sei offen für berufliche Chancen. Die Welt braucht kluge Köpfe und Unternehmergeist. Das Einkommenspotential wächst auch mit dem Wechsel von einer abhängigen Beschäftigung in das eigene Unternehmen. Gerade wenn du in einem Feld schon über sehr viel Berufserfahrung und Branchenkenntnis verfügst, kann das ein interessanter Schritt in eine Longevity-optimierte Zukunft sein.
Mit dem Wunsch nach einem langen und erfüllten Leben musst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einer Verlängerung deiner Lebensarbeitszeit bereit sein. Das eröffnet Chancen für ein erfüllteres Berufsleben, für ganz unterschiedliche Tätigkeitsfelder und auch für ein länger verfügbares Einkommen. So kannst du länger in deine finanzielle Unabhängigkeit investieren und erhöhst damit die dabei erzielte Rendite. Das maximiert wiederum deinen finanziellen Spielraum im Ruhestand.
Longevity und Finanzen Tipp Nr. 4: Investiere in langfristige wachstumsorientierte Geldanlagen
Wenn du die bereits genannten Tipps beherzigst, dann hast du jeden Monat einen Geldbetrag für deine langfristige finanzielle Absicherung zur Verfügung. Nun kannst du dieses Geld regelmäßig und entsprechend deiner Risikoneigung investieren und für dich arbeiten lassen.
Um die Risiken der Geldanlage möglichst niedrig zu halten, ohne dabei auf die notwendige Rendite zum Vermögensaufbau verzichten zu müssen, wird eine breite Streuung der Investitionen über mehrere Anlageklassen hinweg empfohlen. Wir sprechen dann von Diversifikation. So bieten sich neben Aktien, Indexfonds und ETFs zum Beispiel auch Anleihen und Immobilien an.
Mein Favorit sind ETFs, also börsengehandelte Indexfonds. Mit ihnen kann man sehr günstig und breit gestreut in Aktien anlegen, ohne jede einzelne Aktie eines Index wie dem deutschen DAX oder dem amerikanischen S&P 500 tatsächlich kaufen zu müssen. Dazu müsste man dann schon eine Menge Geld ausgeben. Stattdessen kann man in ETFs investieren, die einen solchen Index abbilden. Das geht dann auch schon mit sehr kleinen Beträgen. Bei Neobrokern kann man heute bereits ab einem Euro handeln. Somit können wir alle heute an den Wachstumschancen des Finanzmarktes teilhaben – ohne vorhandenes Vermögen und ohne Wirtschaftsstudium. An eine Immobilie kommt man so einfach nicht.
Aktien bieten historisch gesehen hohe Renditen, unterliegen aber Schwankungen
Aktienkurse gehen schneller als im Sekundentakt rauf und runter. Die Märkte atmen sozusagen. Über Apps werden diese Schwankungen im Aktiendepot in Echtzeit sichtbar. Damit muss man als Börsenneuling erst einmal umgehen lernen.
Je höher das investierte Geldvolumen desto größer die täglichen Schwankungen. Als ich 2012 erstmals eine Aktie kaufte, war ich von den Depots meiner Kunden schwer beeindruckt, die am Tag um mehrere tausend Euro schwankten.
Meine ersten Trades habe ich mit Gewinnen oder Verlusten im ein- bis zweistelligen Euro-Bereich realisiert. Das zeigt, wie nervös und ungeduldig ich damals noch war. Jeder einzelne Euro Verlust tat mir weh. Jeder Euro Gewinn hat mich aber auch zum Jubeln gebracht.
Nur 12 Jahre später bin ich ein gelassener Trader geworden, investiere langfristig und habe selbst die gerade beschriebenen Depotschwankungen von mehreren Tausend Euro pro Tag, ohne dabei Kopfschmerzen zu bekommen.
Aktien bieten historisch gesehen hohe Renditen, sind aber auch volatiler. Du brauchst in Zeiten wirtschaftlicher Schwächen oder gar Krisen also Zeit, um diese Phasen aussitzen zu können.
In meinen bisherigen 12 Börsenjahren habe ich die Corona-Krise durchgemacht und erlebe die noch anhaltenden Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Dennoch hat sich mein eingesetztes Kapital bis heute bereits vervielfacht und bildet nun den Grundstock für ein langes Leben in Wohlstand. Das kannst du auch!
Longevity und Finanzen Tipp Nr. 5: Investiere regelmäßig und erhöhe die Beiträge in einkommensstarken Lebensphasen
Automatisierte Sparpläne sind ein gutes Mittel, um regelmäßige Investitionen in deinen Vermögensaufbau sicherzustellen. Geld muss arbeiten. Es sollte also nicht unverzinst auf einem Girokonto liegen. Leider ist dies heute noch bei 38 Prozent der Deutschen der Fall. Alles, was über eine Geldreserve für unvorhergesehene Ereignisse hinausgeht, gehört mindestens auf ein Tagesgeldkonto oder besser in eine Geldanlage. Das bedeutet Money Mindset. Aktuell investieren nur 20 Prozent der Deutschen in Aktien.
Monatliche Einlagen in einen Sparplan sind bewährt und sorgen dafür, dass du durchschnittlich zu einem fairen Preis kaufst. Die Idee eines idealen Zeitpunktes für den Einstieg ist nicht zielführend.
Hast du mehr Geld zur Verfügung, dann investiere anteilig auch mehr. Denke an die enormen Auswirkungen des Zinseszinseffektes. So kommst du deinem Finanzziel noch schneller näher oder hast etwas mehr Luft in marktschwachen Zeiten.
Longevity und Finanzen Tipp Nr. 6: Immobilien können eine stabile Einkommensquelle im Ruhestand bieten
Immobilien sind eine sehr beliebte Anlageklasse. 25 Prozent der Deutschen sind in Immobilien investiert. Im Ruhestand können sie eine stabile Einkommensquelle durch Mieteinnahmen darstellen. Alternativ kann man eine Immobilie natürlich auch selbst bewohnen und damit Miete sparen. Kostenfrei wohnt man dadurch aber nicht. Nebenkosten und Rücklage sind nicht unerheblich.
Der Immobilienkauf ist mit einem hohen Investitionsvolumen und mit hohen Nebenkosten verbunden. Außerdem ist man damit örtlich gebunden und kann nicht flexibel auf das gebundene Vermögen zugreifen, wie es etwa bei Aktien der Fall ist. Vorteilhaft ist dagegen die Option eines steuerfreien Verkaufs, wenn man die Immobilie selbst bewohnt oder sie mindestens 10 Jahre gehalten hat.
Longevity und Finanzen Tipp Nr. 7: Baue alle Schulden bis zum Ruhestand ab
Insbesondere hochverzinsliche Konsumentenkredite und Hypotheken können spätestens dann zur finanziellen Falle werden, wenn du nicht mehr über ein regelmäßiges Einkommen verfügst. Nach Möglichkeit solltest du darum alle Schulden bis zum Rentenbeginn abbauen.
Mit dem richtigen Money Mindset hast du die Finanzen für deine Longevity Planung im Griff
Vieles habe ich hier thematisch nur anreißen können. Darum solltest du dich stetig mit Fragen rund um Geldanlage und Vermögensaufbau beschäftigen. Es gibt sehr viele Informationen dazu im Internet und auch auf dieser Website wird es zunehmend mehr Inhalte zum Thema Finanzen und Longevity geben. Wichtig ist ein grundlegendes Interesse von deiner Seite. Dann kommt alles weitere zu dir!
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Aufbau deiner finanziellen Unabhängigkeit!
Autor dieses Artikels:
René Bergmann: Longevity Coach | Personal Trainer | Buchautor
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