Hoher Blutdruck – was tun? Sofortmaßnahmen, Ursachen & warum deine Blutwerte oft die Antwort sind
Hoher Blutdruck – was tun? Diese Frage stellen sich jedes Jahr Millionen Menschen, wenn sie beim Arzt oder zu Hause erschrocken auf die Zahlen ihres Blutdruckmessgeräts blicken. Kein Wunder: Bluthochdruck zählt zu den größten Risikofaktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch was kannst du tun, wenn die Werte ansteigen? Dieser Artikel gibt dir nicht nur schnelle Tipps, sondern zeigt dir auch, warum deine Blutwerte dabei eine Schlüsselrolle spielen. Lesezeit: 8 Minuten
Akute Maßnahmen bei hohem Blutdruck – was tun?
Wann du sofort zum Arzt solltest
Nicht jeder erhöhte Wert ist ein medizinischer Notfall. Doch wenn dein Blutdruck über 180/110 mmHg liegt oder du Symptome wie starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Brustschmerzen oder Luftnot hast, solltest du umgehend ärztliche Hilfe holen. Dann besteht Verdacht auf eine sogenannte hypertensive Krise, also ein plötzlicher, gefährlich hoher Blutdruckanstieg, der schnell behandelt werden muss.
Was du zu Hause tun kannst
Diese Sofortmaßnahmen können helfen, wenn du dich fragst: Hoher Blutdruck – was tun in der akuten Situation?
- Setze oder lege dich ruhig hin, wenn möglich lagere die Beine hoch. Das erleichtert den venösen Rückfluss zum Herzen und kann den Druck auf die Gefäße reduzieren.
- Atme langsam und bewusst ein und aus – das senkt den Stresspegel und kann die Werte leicht normalisieren.
- Trinke ein Glas Wasser und vermeide in diesem Moment koffeinhaltige Getränke.
- Verzichte kurzfristig auf salzreiche Snacks – sie können den Blutdruck zusätzlich ansteigen lassen.
Hoher Blutdruck – was tun? Ursachen, die oft übersehen werden
Warum oft ein Ungleichgewicht von Natrium und Kalium dahintersteckt
Viele denken bei Bluthochdruck sofort an Stress oder Übergewicht. Weniger bekannt ist, dass auch dein Mineralstoffhaushalt eine entscheidende Rolle spielt. Der Mineralstoffhaushalt bezeichnet das Gleichgewicht von wichtigen Mineralien und Elektrolyten in deinem Körper, wie Natrium, Kalium, Magnesium und Calzium. Diese Stoffe sind unerlässlich für unzählige Körperfunktionen, unter anderem für die Nervenleitung, Muskelfunktion und die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts. Ein dauerhaft erhöhter Natriumspiegel (durch zu viel Kochsalz) bei gleichzeitig zu niedriger Kaliumzufuhr (z. B. durch Obst und Gemüse) stört das empfindliche Gleichgewicht in deinen Zellen. Das führt dazu, dass sich die Gefäße verengen und der Blutdruck steigt.
Weitere Faktoren: Übergewicht, Bewegungsmangel, Schlafprobleme
Auch ein zu hohes Körpergewicht, mangelnde Bewegung oder ein chronisches Schlafdefizit treiben den Blutdruck oft unbemerkt nach oben. Besonders gefährlich: Bluthochdruck tut meist nicht weh. Viele bemerken ihn erst, wenn bereits Folgeschäden drohen.
Was deine Blutwerte über hohen Blutdruck verraten
Elektrolyte: Natrium & Kalium im Blut
Die meisten denken bei Bluthochdruck nicht an einen Labortest – dabei können gerade deine Elektrolyte (Natrium & Kalium) wertvolle Hinweise liefern. Ist dein Natriumspiegel dauerhaft erhöht oder Kalium zu niedrig, kann das langfristig deinen Blutdruck destabilisieren. Hier lohnt es sich, regelmäßig die Blutwerte zu kontrollieren und an deren Optimierung zu arbeiten.
Unsere eigene Geschichte: Als ein Bluttest alles veränderte
Vielleicht denkst du: „Salz sollte man eher einschränken, um den Blutdruck niedrig zu halten.“
Das haben wir lange auch geglaubt – bis wir unsere eigenen Blutwerte überprüften.
Wir ernähren uns seit Jahren überwiegend artgerecht: viel Gemüse, hochwertiges Fleisch, Eier, gesunde Fette, kaum verarbeitete Lebensmittel. Außerdem sind wir täglich aktiv – zu Fuß auf der Hunderunde im Wald, Schwimmen im See, beim Training im Mini Home Gym.
Das Ergebnis unseres Bluttests war trotzdem überraschend: Unsere Natrium- und Kaliumwerte lagen beide eher im unteren Bereich. Für uns bedeutete das kein Risiko für Bluthochdruck – im Gegenteil: Bei heißen Temperaturen und viel Bewegung kann ein Mangel an Elektrolyten sogar dazu führen, dass der Blutdruck gefährlich abfällt.
So wurden wir daran erinnert, dass ein gesunder Lebensstil mit weniger industriellem Salz oft auch bedeutet, dass man bewusster für eine ausreichende Mineralstoffversorgung sorgen muss – besonders, wenn man viel schwitzt. Im Prinzip standen wir da wie viele Wildtiere: Sie müssen aktiv Salzquellen suchen, weil ihre ursprüngliche Nahrung wenig Natrium enthält.
Heute starten wir den Tag mit einem großen Glas Heilwasser, in das wir rund zwei Gramm hochwertiges Steinsalz rühren. Außerdem haben wir Kalium bewusst über natürliche Quellen ergänzt. Unser ganz persönlicher Favorit ist Schokolade mit 100 % Kakaoanteil ohne Zuckerzusätze. Sie liefert viel Kalium schon in kleinen Mengen und dazu wertvolle Polyphenole, die das Herz-Kreislauf-System unterstützen.
Weitere wichtige Marker: Magnesium, Homocystein, CRP
Neben Natrium und Kalium spielen auch Magnesium (wirkt entspannend auf die Gefäßmuskulatur), Homocystein (ein Marker für Gefäßgesundheit) und CRP (Entzündungsmarker) eine Rolle. So kannst du Bluthochdruck nicht nur oberflächlich behandeln, sondern an den echten Ursachen ansetzen – oder verhindern, dass dein Blutdruck bei extremer Lebensstilumstellung zu weit absinkt.
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Hoher Blutdruck: Was tun für langfristige Senkung?
Kraft- und Ausdauertraining: Zwei starke Wege bei hohem Blutdruck
Regelmäßige Bewegung ist einer der wirksamsten Hebel, um Bluthochdruck langfristig zu normalisieren. Sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining wirken blutdrucksenkend, allerdings auf leicht unterschiedliche Weise.
Ausdauertraining (z. B. zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen) verbessert die Elastizität deiner Blutgefäße, senkt die Ruheherzfrequenz und baut Stresshormone ab. Optimal wären 3–4 Einheiten pro Woche à 30 Minuten.
Für Menschen, die bisher keinen oder nur wenig Sport gemacht haben, ist das oft zu ambitioniert. In dem Fall gilt: Starte klein. Schon tägliche Spaziergänge (am besten im Wald) von 10–15 Minuten helfen, die Blutgefäße flexibel zu halten und machen Lust auf mehr. Steigere dann langsam auf 20–30 Minuten.
Krafttraining (selbst mit dem eigenen Körpergewicht oder mit anfangs kleinen Gewichten) stärkt nicht nur die Muskeln, sondern verbessert auch die Insulinsensitivität und reduziert Bauchfett – ebenfalls ein wichtiger Faktor für Bluthochdruck. Zwei Einheiten pro Woche à 15–20 Minuten mit einfachen Übungen wie Kniebeugen oder Liegestützen reichen zu Beginn völlig.
7 Longevity-Tipps, um deinen Blutdruck nachhaltig zu senken
- Ernährung anpassen: Weniger verarbeitete Lebensmittel und Salz, dafür mehr kaliumreiche Lebensmittel wie Kürbiskerne, Avocado und Spinat.
- Mehr Alltagsbewegung: Spaziergänge, Fahrrad statt Auto – kleine Schritte senken den Druck oft merklich.
- Stress reduzieren: Atemtechniken, Meditation oder kleine Pausen im Alltag helfen, das Nervensystem zu beruhigen.
- Besser schlafen: 7–8 Stunden Schlaf regulieren auch deinen Blutdruck.
- Soziale Kontakte pflegen: Freunde und Familie senken Stresshormone nachweislich.
- Finanzielle Belastungen prüfen: Sorgen und Druck erhöhen Stress – langfristig auch deinen Blutdruck.
- Regelmäßige Blutchecks: Lass Natrium, Kalium & Co. prüfen – und lerne, deine Biomarker selbst zu managen.
Fazit: Hoher Blutdruck – was tun? Werde dein eigener Gesundheitsmanager
Ein dauerhaft hoher Blutdruck ist mehr als nur ein Zahlenspiel. Er ist ein Zeichen, dass in deinem Körper wichtige Prozesse aus dem Gleichgewicht geraten sind – sei es bei deinen Elektrolyten, in deiner Stressachse oder beim Schlaf. Mit einem ganzheitlichen Blick auf deine Gesundheit und regelmäßigen Blutchecks kannst du gezielt gegensteuern und deine Gesundheit selbstbestimmt in die Hand nehmen.
Neugierig? In unserem Kurs „MessenMachenMessen“ zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du deine wichtigsten Blutwerte trackst und optimierst – für mehr Energie, ein starkes Herz und ein langes, gesundes Leben.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Hoher Blutdruck – was tun?
Liegt dein Blutdruck über 180/110 mmHg oder treten starke Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Brustschmerzen auf, musst du sofort einen Arzt rufen. Bei moderat erhöhten Werten hilft es, ruhig zu sitzen, tief zu atmen, die Beine hochzulegen und ein Glas Wasser zu trinken.
Ein Zuviel an Natrium und gleichzeitig zu wenig Kalium verengen die Gefäße, was den Blutdruck steigen lässt. Ernährst du dich dagegen sehr natürlich und salzarm, können deine Natrium Werte aber auch zu niedrig sein und der Druck zu weit abfallen. Deshalb sind Bluttests wichtig.
Optimal wären 3–4 Ausdauereinheiten pro Woche à 30 Minuten plus 2 kleine Krafttrainings. Tipp für Einsteiger: tägliche Spaziergänge von 10–15 Minuten Dauer und gelegentliche Körpergewichtsübungen sind ein guter, realistischer Start, um Blutdruck und Gefäße zu stabilisieren.
Besonders wichtig sind Natrium und Kalium, aber auch Magnesium, Homocystein und CRP geben Aufschluss über Entzündungen und Gefäßgesundheit. Regelmäßige Bluttests zeigen, ob dein Lebensstil optimal wirkt oder ob du gegensteuern solltest.
Weitere Artikel zur Longevity-Säule „Gesundheitsmanagement“ findest du hier.
Autor dieses Artikels:
René Bergmann: Personal Trainer | Buchautor | Jäger | Nutrivore
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